Am 9, Juli organisierte der Verein Erlebbare Umweltbildung e.V. erstmals einen grenzüberschreitenden „Tag des Fisches“ zusammen mit dem Landesfischereiverband, dem Aargauer Fischereiverband und der RADAG in Dogern.
Die Veranstaltung begann im Pavillon an den Wehranlagen. Bürgermeister Fabian Prause von Dogern und Markus Lazarte vom Amt für Umweltschutz Waldshut sprachen Grußworte und dankten der Initiative des Vereins für Erlebbare Umweltbildung und dem Vorsitzenden Jörg Kasseckert für diese Themenveranstaltung. In seinem Vortrag informierte Betriebsleiter Norbert Schneiderhan anschließend Gäste, Naturfreunde, Angler und Fischereiexperten über das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG). Das KW Dogern wurde 1929 gegründet, erzeugt 650 Millionen Kilowattstunden CO2-freien Strom für rund 180.000 Haushalte. Das Wehrkraftwerk wertet die ökologische Qualität des Hochrheins auf. Kernstücke sind diverse Fischtreppen, eine Fischzählanlage und ein bis zu 15 Meter breites naturnahes Umgehungsgewässer, welches sich über 800 Meter parallel zum Rhein und vorbei am Wehr schlängelt. Es ermöglicht die Durchgängigkeit für Wanderfische, u.a. Lachs, Aal, Maifisch. Wanderfische sind Fische, die zum Laichen ihr Habitat wechseln. Fischwanderungen dienen vor allem dazu, Nahrung oder geeignete Brutplätze zu finden. Dabei sind Umweltverschmutzungen und zunehmender Klimastress (Hoch- und Niedrigwasser, überhitzte Gewässer) zu bewältigen, ebenso Stromschnellen, Wasserfälle und Kraftwerkswehre.
In einem Impulsvortrag „Klimaauswirkungen auf Wasserlebensräume und Fische“ berichtete Ingo Kramer, Diplom-Biologe und Geschäftsführer im Landesfischereiverband, über den aquatischen Zustand des Rheins und seiner Zuläufe. In der Fischerhütte am Dreispitz in Albbruck schilderte Kramer u.a, wie hilfreich das Wassertemperatur-Monitoring für gezielten Artenschutz ist. Vorsitzende von Fischereivereinen, Gewässerwarte, NABU, die grenzüberschreitende ARGE Hochrhein und der Verein für Erlebbare Umweltbildung betreuen in 2022 über 150 Messstellen mit Temperaturloggern. „Die für Forellen kritische Temperatur von 20°C wurde z.B. in der Steina bei Detzeln (Kreis Waldshut) 2021 an 6 Tagen überschritten“ und «der Rhein wird im Sommer bis 26 Grad warm» so Kramer weiter «Wir brauchen dringend Gewässerrenaturierungen mit naturnahen Strukturen, intakte Gewässerrandstreifen, Tiefwasserkolke in geschiebearmen Gewässern und Flussauen mit schattenspendenden Bäumen»
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